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Psalm, Lieder, Andacht und Gebet von Pfarrerin Brigitte Schöne

Foto: B. Schöne

„Euer Gebet macht Gott barmherzig“

Biblischer Vers für die Woche:

„Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft 

noch seine Güte von mir wendet.“

Psalm 66, 20

 

 

Dieser Sonntag trägt den Namen „Rogate“. Der Name ist Programm. Denn Rogate bedeutet „Betet!“ 

Laut oder leise, gemeinsam oder mit anderen, frei oder mit geprägten Worten: Betet! 

Euer Gebet soll nicht ungehört sein und auch nicht unbeantwortet bleiben. So verheißt es der Wochenspruch: „Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft!“


Können wir mit unserem Gebet etwas verändern? Löst es etwas aus? 

Ich bin gewiss: In uns selbst wird etwas anders.

Und auch die Welt ist nicht mehr dieselbe, die sie vorher war.

Denn wir holen Gott hinein in das Leben. 

Und dahin will ER – von uns persönlich – gerufen sein.


Dies ist ein Sonntag, der uns Mut machen will. 

Betet! Es wird nicht umsonst sein.


Nachdem die dunklen Rauchwolken über Lichterfelde und den Westen der Stadt abgezogen sind, können wir wieder sorglos hinaus und den Frühling beschauen. So spricht uns das Lied, das wir jetzt singen, sicher aus dem Herzen.

Einen gesegneten Sonntag Ihnen, liebe Leserinnen und Leser.

Lied: Wie lieblich ist der Maien Ev. Gesangbuch Nr. 501, 1-3

1) Wie lieblich ist der Maien
aus lauter Gottesgüt,
des sich die Menschen freuen,
weil alles grünt und blüht.
Die Tier sieht man jetzt springen
Mit Lust auf grüner Weid,
die Vöglein hört man singen,
die loben Gott mit Freud.


2) Herr, dir sei Lob und Ehre
für solche Gaben dein!
Die Blüt zur Frucht vermehre,
lass sie ersprießlich sein.
Es steht in deinen Händen,
dein Macht und Güt ist groß;
drum wollst du von uns wenden
Mehltau, Frost, Reif und Schloss'.

 

3) Herr, lass die Sonne blicken
ins finstre Herze mein,
damit sich's möge schicken,
fröhlich im Geist zu sein,
die größte Lust zu haben
allein an deinem Wort,
das mich im Kreuz kann laben
und weist des Himmels Pfort.


Psalm 95 

Kommt herzu, lasst uns dem Herrn frohlocken

und jauchzen dem Hort unsres Heils!


    Lasst uns mit Danken vor sein Angesicht kommen

    und mit Psalmen ihm jauchzen!


Denn der Herr ist ein großer Gott

und ein großer König über alle Götter.


    Denn in seiner Hand sind die Tiefen der Erde,

    und die Höhen der Berge sind auch sein.


Denn sein ist das Meer, und er hat's gemacht,

und seine Hände haben das Trockene bereitet.


    Kommt, lasst uns anbeten und knien

    und niederfallen vor dem Herrn, der uns gemacht hat.


Denn er ist unser Gott

und wir das Volk seiner Weide und Schafe seiner Hand.

 

Gebet

Gott, du hörst uns Menschen,

darum rufen wir dich an.


Wie oft hast du uns schon geholfen.

Und anderen, für die wir dich baten.

Einfach so. Oftmals von uns unbemerkt. 

Tatest Du Dich schwer damit?


Du hast zugesagt, auf uns und unsere Lieben zu achten,

darum bringen wir vor dich, was uns bewegt und erfüllt:


Dank und Bitte,

Gelingen und Misslingen,

Vergangenheit und Zukunft, Lust und Wehe.


Wir sind gekommen mit unserer Freude 

aber auch mit all unseren Zweifeln: Hörst du uns, wenn wir es brauchen? Siehst du uns, wenn wir dich bitten und stehst du uns bei? Wir haben dich nicht immer wahrgenommen, haben dich vermisst.


Wir erfahren: Unsere Gedanken sind oft nicht deine Gedanken…


Wir wollen das Vertrauen nicht verlieren.

So höre unsere Bitten und antworte;

Lass unser Suchen nicht ziellos enden,

sondern lenke es zu dir, Gott, erbarme dich.


Zuspruch

„Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft 

noch seine Güte von mir wendet.“ (Psalm 66, 20)

Darauf sollen wir vertrauen. 


Gebet: 

Guter Gott, von Dir kommt alles Gute und Vollkommene.

Deshalb bitten wir:

Erleuchte uns zu erkennen, was recht ist,

und leite uns, es auch zu tun.

Wir vertrauen auf dich, der du da bist mit Jesus Christus und Heiliger Geistkraft,

der du liebst und wirkst zu unseren Zeiten und ewig. 


Liebe Leserinnen und Leser,

Wie soll ich beten? Gibt es da nicht eine Richtlinie für das richtige Beten? Kann man das lernen?

Im 11. Kapitel des Lukasevangeliums ist nachzulesen, wie das Vaterunser zu den Menschen kam. Und es ist deutlich, dass es nicht nur bei den Worten bleiben kann. Den Worten des Gebets sollen Taten folgen. Hört die Worte aus Lukas 11:

Evangelium nach Lukas 11, 1-13

Und es begab sich, dass er an einem Ort war und betete. Als er aufgehört hatte, sprach einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater! Dein Name werde geheiligt.

Dein Reich komme. Gib uns unser täglich Brot Tag für Tag und vergib uns unsre Sünden; denn auch wir vergeben jedem, der an uns schuldig wird. Und führe uns nicht in Versuchung.

Und er sprach zu ihnen: Wer unter euch hat einen Freund und ginge zu ihm um Mitternacht und spräche zu ihm: Lieber Freund, leih mir drei Brote; denn mein Freund ist zu mir gekommen auf der Reise, und ich habe nichts, was ich ihm vorsetzen kann, und der drinnen würde antworten und sprechen: Mach mir keine Unruhe! Die Tür ist schon zugeschlossen und meine Kinder und ich liegen schon zu Bett; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben. 8Ich sage euch: Und wenn er schon nicht aufsteht und ihm etwas gibt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seines unverschämten Drängens aufstehen und ihm geben, so viel er bedarf.

Und ich sage euch auch: Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.

Wo bittet unter euch ein Sohn den Vater um einen Fisch, und der gibt ihm statt des Fisches eine Schlange? Oder gibt ihm, wenn er um ein Ei bittet, einen Skorpion? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!


Gedanken zum Sonntag 

Liebe Leserinnen und Leser,

zögerlich sagt er die Worte auf… die Augen geschlossen – so konzentriert ist er. Manchmal stockt er, doch dann kommt es wieder in Fahrt und er kommt gut bis zum Ende.

Er schlägt die Augen auf und lächelt mich an. Ich lächle zurück. Ja, er hat es geschafft – er konnte das Vaterunser-Gebet auswendig aufsagen.


Bald schon werden unsere Konfirmand:innen konfirmiert – bald ist ihr großer Tag. Da sollen sie es spätestens können – das Vaterunser.

Ein wichtiger Baustein zur Konfirmation ist, dass die Konfis das Vaterunser kennen und auswendig können.

Zunächst setzen wir uns immer intensiv mit diesem alten vertrauten Gebet auseinander, fragen uns, wie es entstanden ist und wie die Jugendlichen es finden.

Oft gefällt ihnen die Eingänglichkeit des Gebetes – es ist sehr privat, fast schon intim gehalten. Manchmal irritiert sie es, dass Gott ausdrücklich als Vater tituliert wurde…


Eines wird jedenfalls deutlich: Das Gebet des Vaterunser verbindet uns – es verbindet uns zwischen den Ländern, den Konfessionen und mit den Generationen, ja mit den Menschen durch zwei Jahrtausende vor uns hindurch.


Oft erlebe ich, wenn keine eigenen Worte zu finden sind: in das Vaterunser können viele einstimmen. Menschen, die -so wie gestern- ganz zögerlich in den Taufgottesdienst mitkommen, die das nur aus Höflichkeit den Taufeltern gegenüber tun, aber eigentlich lieber nicht hier sein wollen… viele von ihnen beten dann dieses Gebet. Jedenfalls ist da unerwartet ein gemeinsamer Klang.


Oder in der Wohngemeinschaft von demenziell erkrankten Seniorinnen und Senioren: In das Vaterunser am Ende unserer gemeinsamen Andacht stimmen so viele Stimmen ein. Es rührt mich jedesmal zutiefst. 


Ja, das Vaterunser ist das Gebet der Bitte. Es ist das Gebet des Vertrauens, dass Gott da ist. Mit ihm – Gott - sind wir verbunden – er gibt uns das, was wir zum Leben brauchen.


In welchen Situationen werden unsere Konfirmand:innen in Zukunft das Vaterunser beten? Werden sie sich – so wie die Senioren in der WG- Zeit ihres Lebens an dieses alte Gebet erinnern?


Gestern haben wir zwei einjährige Mädchen getauft, Lara und Emily. Es war entzückend. Und – im Nachdenken über die Predigt - fragte ich mich: Wann werden unsere Täuflinge das Vaterunser mitbeten? Werden sie es lernen? Zunächst eingetaucht in den Singsang der Worte, später dann eingehüllt auch in der Bedeutung des Gebetes. Werden sie es schätzen lernen?


Der heutige Sonntag trägt nun den Titel: Rogate! Betet! 

Es ist die Einladung, sich mit der Form des Gebets einmal näher zu beschäftigen.


Auch Jesus hat – in guter jüdischer Tradition - immer wieder dazu aufgerufen. Vielfältige Formen des Betens finden sich schon in der Bibel: das stürmische und unnachgiebige Gebet, das Gott drängt wie einen Freund, die Bitte um Vergebung, das stellvertretende Einstehen für andere und der Dank. Wer in seinem Namen bittet, so verspricht Jesus, der stößt bei Gott nicht auf taube Ohren. 


Gerade das Vaterunser empfinde ich als eine Art Geländer zu Gott. Ich kann mich in diese alten Worte hineinlehnen. Sie geben mir Sicherheit.


Der Theologe Fulbert Steffenski spricht von „Mänteln“, in die wir uns bergen können und sollen, und er meint damit die Worte der Altvorderen, die biblischen Texte, die Gebete… Es hilft, wenn wir uns diesen Worten öffnen. Wenn es mir schlecht geht und ich einen Lobpsalm bete, dann komme ich vielleicht zu einer anderen Sicht der Dinge, die mich von meinen eigenen Vorstellungen befreit. Letztlich geht es um das Zulassen eines Anderen, den ich nie ganz durchschauen kann. 


Und es geht ebenso, mit eigenen Worten zu Gott zu beten. Mir war das lange unvertraut. Erst im lutherischen Sachsen, wo ich studierte, lernte ich es kennen – und schätzen. Doch es brauchte wiederum lange, dass ich selber so zu beten begann, denn da war viel Unsicherheit, wie und was ich vor Gott in Worte fassen kann, will, sollte...und eigentlich ist diese Unsicherheit nie ganz gewichen.

Doch es ist gut, mit eigenen Worten zu Gott zu sprechen. Beten ist eine Form der Kommunikation. Lebendiger Austausch. Wir reden zu Gott. Wir formulieren etwas, gerichtet und gezielt an Gott.

Und auch Gott ist in Kommunikation mit uns. Irgendwie anders und doch wirklich.


Das Gebet, die Bitte an Gott geht – das wissen wir aus Erfahrung - nicht automatisch in Erfüllung. Gott ist keine Wunscherfüllungsmaschine… So einfach ist es nicht. 

Viele bleiben leider in der Frage stecken: „Hilft das Gebet oder hilft es nicht?“ Aber vielleicht ist das schon die falsche Frage. Es geht darum, anzuerkennen, dass wir nicht alles aus uns selber haben.


Jedes Gebet macht Gott Platz in unserem Leben. Das ist wie in jeder menschlichen Beziehung: Erst im Sich-Mitteilen, erst durch das Eingestehen unserer Schwäche schenkt sich das große Glück der Liebe: erfahren zu dürfen, dass mich ein anderer gerade in dieser Schwäche annimmt und bejaht. So ist das auch mit Gott: Im Gebet können wir unser Glück und unseren Dank zum Ausdruck bringen, aber auch unsere Ohnmacht. Das ist in gewisser Weise schon eine Befreiung, wenn man nicht mehr stumm leidet oder die eigenen Gefühle verdrängt. 


Das Gebet, das Beten, hat eine befreiende Kraft. Vielleicht ändert sich durch das Gebet nicht die Welt, aber ich als Betende kann dadurch verändert werden – ich fühle mich verbunden und gehalten von Gott.


Eine befreundete Kollegin erzählte mir von einem schönen Bild, dass sie aus ihrer Jugendzeit mitgenommen hat. Ihr Konfirmationspfarrer hatte damals erklärt: Das Gebet ist wie ein Schlüssel zu sehen. Wer betet, der öffnet Türen, der macht die Dinge weit. Durch das Beten werden neue Wege erkennbar, die davor mitunter noch verschlossen waren.

Und wenn ich neben den schon formulierten Gebeten noch meine eigenen Worte, Gedanken und Bitten bete, dann ist es so – um im Schlüsselbild zu bleiben, als ob man noch eigene Schlüsselanhänger dranhängt. So ist es dann ein ganz individueller Schlüssel – ähnlich wie unsere individuellen Gebete.


Einen großen Schlüsselanhänger hatte wohl Mose an seinem Gürtel. Einen imaginären natürlich, denn Schlüssel trugen Menschen wie er damals nicht. Mose betete die Gebete seines Glaubens, doch er sprach auch direkt zu Gott. Wir erinnern uns: Wie er mit dem Volk durch die Wüste wanderte und sich dann immer wieder zurückzog, um mit Gott, der ihn losgeschickt hatte, in Verbindung zu kommen. Zu beten also. Er tat das immer wieder, denn es gab viel vor Gott zu bringen. Es lief zu viel nicht glatt.

Die größte Krise war wohl, als das Volk das Vertrauen in ihren Gott verlor und sich einen eigenen Gott schuf, ein goldenes Kalb, dass sie nun anbeteten.


Diese biblische Geschichte kann uns heute einen weiteren wichtigen Gedanken mit auf den Weg geben. Es geht um das Beten für andere. Um das Bitten für Menschen, die sich von Gott abgewandt haben, die ihn erzürnten, kränkten, ärgerten, enttäuschten…eben alles, was ein Miteinander torpedieren kann. Hilft es da, zu beten?


Hören wir aus dem 2. Buch Mose:

7Der Herr sprach aber zu Mose: Geh, steig hinab; denn dein Volk, das du aus Ägyptenland geführt hast, hat schändlich gehandelt. 8Sie sind schnell von dem Wege gewichen, den ich ihnen geboten habe. Sie haben sich ein gegossenes Kalb gemacht und haben’s angebetet und ihm geopfert und gesagt: Dies sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägyptenland geführt haben. 9Und der Herr sprach zu Mose: Ich habe dies Volk gesehen. Und siehe, es ist ein halsstarriges Volk. 10Und nun lass mich, dass mein Zorn über sie entbrenne und sie verzehre; dafür will ich dich zum großen Volk machen.

11Mose wollte den Herrn, seinen Gott, besänftigen und sprach: Ach, Herr, warum will dein Zorn entbrennen über dein Volk, das du mit großer Kraft und starker Hand aus Ägyptenland geführt hast? 12Warum sollen die Ägypter sagen: Er hat sie zu ihrem Unglück herausgeführt, dass er sie umbrächte im Gebirge und vertilgte sie von dem Erdboden? Kehre dich ab von deinem glühenden Zorn und lass dich des Unheils gereuen, das du über dein Volk bringen willst. 13Gedenke an deine Knechte Abraham, Isaak und Israel, denen du bei dir selbst geschworen und verheißen hast: Ich will eure Nachkommen mehren wie die Sterne am Himmel, und dies ganze Land, das ich verheißen habe, will ich euren Nachkommen geben, und sie sollen es besitzen für ewig. 14Da gereute den Herrn das Unheil, das er seinem Volk angedroht hatte.

Mose spricht mit Gott. Und da „mit- Gott-sprechen“ immer Gebet ist, betet er. Er bittet für sein Volk. Bittet zu Gott, der nicht mehr mit ihnen will. Zornig ist Gott, so schreibt die Bibel. Wütend, gekränkt… Menschen sind unberechenbar, wenn sie verletzt sind. Gott ist es hier auch.

Mose aber bittet. 


Mose überbrückt mit seinem Gebet den Riss, der zwischen Gott und dem Volk entstanden ist. Es siegt am Ende die Barmherzigkeit.


Wir Christen im 21. Jahrhundert sprechen, wenn wir von Gott sprechen, immer vom liebevoll zugewandten, immer wieder vergebenden Gott. Gott, der wie hier, gekränkt, enttäuscht, wütend ist, den halten wir zu oft für einen Gott des Alten Testaments, den Jesus Christus überwunden hat. Aber ich glaube, wir liegen da falsch. Wir engen Gott damit ein. Ich würde nie sagen: Seht, diese Katastrophe ist eine Strafe Gottes. Es wäre überheblich, menschenbewirkte Katastrophen Gott anzuhängen. Dass aber die Welt in diesem Zustand ist, dass könnte doch Gott ganz heftig kränken und ihn in Wut bringen. 

Und dann?


Jesus würde sagen: Bleibt mit Gott in Kontakt. Und für die, die das nicht können – weil sie z.B. in großer Gottferne leben- nehmt ihr den Kontakt zu Gott auf.

So, wie Mose es tat. 

Erinnert Gott an seine Zusage, barmherzig zu sein und treu zu bleiben, trotz allem. Er wird es sein!


Welche eine Zusage!


Und, liebe Gemeinde, das könnte dann auch noch abfärben auf uns. Uns barmherzig machen, und mitmenschlich. Es könnte doch auch uns gelingen, im Zusammenleben auf dieser Erde in allem noch so überwältigenden Zorn doch immer Spuren zu finden sind, die uns helfen, trotzdem gnädig, barmherzig, und das heißt, mitmenschlich zu sein. Amen.


Gebet

Wir stehen vor dir, Gott, und werden still, 
offen für dich:  

(Stille)

Wir stehen vor dir, 
Gott, 
stehen hier für all diejenigen, 
die nicht zu dir kommen, 
die dich nicht kennen wollen, 
die dich verloren haben, 
denen das Wort „Gott“ nichts mehr sagt. 
Wir stehen vor dir und werden still.  

(Stille)

Wir stehen vor dir, 
Gott, 
stehen hier für all diejenigen, 
die nicht mehr sprechen, nur noch wimmern und klagen können, 
für alle Verzweifelten im Krieg,  
für alle Verschleppten und Gefolterten, 
für alle Kinder, die hilflos und ohne zu verstehen 
Gewalt und Elend erfahren. 
Wir stehen vor dir und werden still.  

(Stille) 

Wir stehen vor dir, 
Gott, 
stehen hier ein für alle,  
die wortreich von dir reden und
dich dabei für ihre eigenen Zwecke verrechnen, 
für alle, die deinen Namen missbrauchen, 
die sich ihrer Macht, in ihrer Moral, in ihrer Eitelkeit sonnen, 
die sich selbst für das Maß der Dinge halten. 
Wir stehen vor dir und werden still.  

(Stille)

Wir stehen vor dir, 
Gott, 
stehen hier für alle,  
die wir in ihrer Bedürftigkeit nicht sehen,  
für die Mitleid zu empfinden, wir nicht fähig sind, 
die wir vergessen und verdrängt haben, 
für die uns Unsichtbaren, 
die doch auf uns warten. 
Wir stehen vor dir und werden still.  

(Stille) 

Wie können wir beten, Gott? 
Du willst dich erbarmen, 
willst unsere Sprache und unser Leben füllen 
mit dem Undenkbaren, 
dem Unsagbaren, 
mit deiner Gegenwart. 
Wir sprechen, wie du uns gelehrt hast: 
Vaterunser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit. Amen.


Lied: Verleih uns Frieden gnädiglich, EG 421 

Verleih uns Frieden gnädiglich,
Herr Gott, zu unsern Zeiten.
Es ist doch ja kein andrer nicht,
der für uns könnte streiten,
denn du, unser Gott, alleine.


Segen

Gott segne Dich und er behüte Dich.

Gott lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei Dir gnädig.

Gott erhebe sein Angesicht auf Dich und gebe Dir Frieden. Amen.


Mit herzlichen Grüßen, Pfarrerin Brigitte Schöne

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Informationen: 

Am kommenden Donnerstag, am 9.5.2024, Himmelfahrt, laden wir um 

10 Uhr zum Regionalgottesdienst in unserer Gemeinde ein. Bei gutem Wetter feiern wir im Gemeindegarten. Predigt: Pfarrerin Rebekka Luther (Paulusgemeinde); Musikalische Gestaltung: Sabine Erdmann.


Am kommenden Sonntag, 12.05.24 feiern wir um 10 Uhr Gottesdienst mit Pfarrer Martin Ost und Sabine Erdmann (Orgel).


Schon jetzt herzliche Einladung an alle (!) zur Jubiläums-KinderKirche am Samstag, den 18.05.24 um 15 Uhr in Kirche und Gemeindegarten. Wir feiern „10 Jahre Familiengottesdienst am Samstag“.

Die Kollekte sammeln wir heute für die Arbeit mit Migrant:innen der Landeskirche, für den Flüchtlingsrat Berlin e. V. und für Asyl in der Kirche Berlin-Brandenburg e. V. (je 1/3) und für die Arbeit mit Kindern (Anschaffung von Buch und CD „Kinder in Gottes Welt“ für unsere Täuflinge).


Spendenkonto: IBAN: DE34 5206 0410 1803 9663 99
BIC: GENODEF1EK1
Kennwort: Kollekte 05.05.2024

Wir leiten Ihre Kollekte ggf. weiter! Gern senden wir auch eine Spendenbescheinigung zu.